29/01/22

WERKSTATT

Jeeps

von Nora Abdel-Maksoud

Dauer 70 Minuten
Regie Simone Geyer Bühne & Kostüm Mona Marie Hartmann
Dramaturgie Hannah Stollmayer
Mit Kristina Lotta Kahlert, Jana Alexia Rödiger, Odo Jergitsch, Peter Posniak

In Deutschland werden bis zu 400 Milliarden Euro pro Jahr vererbt. Stellen Sie sich nun einmal vor, alles, was Sie in Ihrem Leben angehäuft haben, wird nicht an Ihre Nachkommen vererbt. Ihr Nachlass landet in einer Lostrommel und der Zufall bestimmt, wer Ihre geschätzte Überraschungseierfigurensammlung oder Ihr millionenschweres Bankkonto erhält. In „Jeeps“ treffen vier Figuren auf diese Erbrechtsreform, diese radikale Umverteilung bestehender Vermögenswerte. Die Tochter eines kürzlich Verstorbenen und eine Hartz-IV-Empfängerin, deren gesammeltes Flaschenpfand auf ihren Tagessatz angerechnet werden soll, setzen zwei Beamten, die im Jobcenter die Erbschaftslose bearbeiten, die Pistole auf die Brust: Entweder der Tagessatz der einen wird um ein paar Euro erhöht und der Name der anderen landet im Lostopf – oder es kracht gewaltig.

Die Autorin und Regisseurin Nora Abdel-Maksoud führt uns in „Jeeps“ unser eigenes Denken und Handeln auf Basis von Kontoständen, Testamenten und vermeintlichen Bedrohungen vor Augen, bitterböse und urkomisch. Ihre Theaterstücke waren bereits beim Schweizer Theatertreffen, den Autorentheatertagen Berlin und dem Festival radikal jung eingeladen.

Aufführungen / Termine

Pressestimmen

Thema ist eine brandaktuelle gesellschaftliche Debatte, die Autorin Nora Abdel-Maksoud mit Jeeps in einen pointierten, griffigen Text gegossen hat: Generationengerechtigkeit – Reichtum über den Tod hinaus.
…Besonders überzeugend ist Jana Alexia Rödiger als Silke: schnippisch, wenn es um die Verteidigung ihres Erbes geht, kleinlaut und verletzlich, wenn sie die Hilfe anderer dafür benötigt.
…Dynamisch, witzig, vielleicht sogar zu leichtfüssig zeichnet Simone Geyers Inszenierung eine hochbrisante Debatte aus dem Themenfeld gesellschaftlicher Ungleichheit nach. Das Stück ist sehr auf Abdel-Maksouds Text fokussiert und kommt bis auf das schrille Bühnenbild mit wenigen Requisiten aus. Das ist auch gut so, denn im Text und in dessen Performance liegt die Stärke des Stücks.

Franziska Spanner, Magazin Saiten, 28.2.2022

Theater Konstanz
Foto: Ilja Mess
Theater Konstanz
Foto: Ilja Mess
Theater Konstanz
Foto: Ilja Mess
Theater Konstanz
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Theater Konstanz
Foto: Ilja Mess
Theater Konstanz
Foto: Ilja Mess
Theater Konstanz
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Theater Konstanz
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Theater Konstanz
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Theater Konstanz
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Theater Konstanz
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