Ein Freilichtfeuerwerk mit vielen Wow-Effekten der Regisseurin Susi Wirth. Sie inszeniert Shakespeare genau so, wie er heute gezeigt werden soll. Maëlle Giovanetti, Deutsch-Französin, spielt Beatrice mit so viel Dynamik und Wow-Effekten, dass man ihr stundenlang zusehen und zuhören möchte… Peter Posniak , der Benedikt darstellt, hält da mit seinen dosierten Überzeichnungen ausdrucksstark mit.
Die Aufführung vor dem Münster wird so zu einem Spektakel bester Unterhaltung, aber auch mit Tiefgang.
Anton Ladner, Sonntag & Doppelpunkt, 7.7.2021
Regisseurin Susi Weber hat auf Tempo gesetzt. Pfeilschnell kreuzen sich gleich zu Beginn in Peter Raffalts flotter Übersetzung die spitzzüngigen Wortduelle und zünden. Die Aufführung ist jedenfalls ein sommerlich leichtes Vergnügen…
Helmut Voith, Vorarlberger Nachrichten, 26.6.2021
Eine großartige Besetzung. Vor allem Maëlle Giovanetti überzeugt als Beatrice – auch gesanglich – gleiches gilt für ihren Gegenspieler Peter Posniak. Naiv und dennoch als starke Persönlichkeit kommt Pauline Werner als Hero daher, während Miguel Jachmann keine Scheu hat, sich in der Rolle des Claudio komplett der Lächerlichkeit preis zu geben – wunderbar! Eine echte Sommerkomödie – endlich wieder! Frech, rasant, mit überzeugenden musikalischen Momenten des Ensembles, unterstützt durch die Schlagzeuger Frank Denzinger und Martin Deufel. Mit einem lässig aktuellen Bühnenbild und fantastisch schrillen Kostümen. Wie im Flug sind die eindreiviertel Stunden vergangen!
Connie Wittwer, TV3&KULTUR, 24.6.21
Regisseurin Susi Weber hat es bei temporeichem Spiel verstanden, die Balance zwischen ausgelassenem Spaß bis zum Slapstick und aufscheinendem Ernst zu halten.
Christel Voith, Schwäbische Zeitung, 23.6.2021
Regisseurin Susi Weber inszeniert Peter Raffalts neu bearbeitete, auf Eindreiviertelstunden gekürzte Fassung in sportlichem Tempo, ohne Zeit auf zu viel Pathos zu verschwenden. Die überzeichneten Charaktere bilden den idealen Nährboden für eine Vielzahl verbaler wie non-verbaler Reibungen. Maëlle Giovanetti brilliert dabei als eigensinnige Beatrice mit ihrem sehr körperlichen komödiantischen Spiel und trifft auf Peter Posniaks alias Benedikts Dandy-Attitüde aus Der perfekte Mann. Deutlich zärtlicher zelebrieren Hero (Pauline Werner) und Claudio (Miguel Jachmann) ihre Liebe – ihr Duett zu dem unfassbar kitschigen Song Eternal flame ist ein Highlight des Abends. Insgesamt ist ein heiter-komischer Reigen aus rasanten Wortgefechten, tragischen Wehmuts- und theatralischen Liebesbekundungen entstanden. Ganz im Sinne Shakespeares löst sich dieser am Ende natürlich in Wohlgefallen auf: «Die Liebe kommt zu allen. Schiesst Cupido nicht Pfeile, stellt er Fallen». Pragmatischer ausgedrückt: Alle kommen unter die Haube.
Franziska Spanner, Saiten St.Gallen Online, 21.6.2021
Shakespeare hat sich in seinen Komödien einen Spass aus dem Getümmel zwischen den Geschlechtern gemacht, so auch in "Viel Lärm um nichts", das in Konstanz als Open Air auf dem Münsterplatz frech, um nicht zu sagen: rotzig in Szene gesetzt wird.
Open Air bedeutet auch, dass viel Raum zu bespielen ist. Zur Freude des Publikums, das von zwei Seiten die ausgestellten Figuren bestaunen durfte, war dadurch Platz, um selbst kleine Nebenhandlungen wirkungsvoll zu entwickeln und die jeweiligen Figuren adäquat in Szene zu setzen. Regisseurin Susi Weber räumt jedem im Ensemble seinen besonderen Auftritt ein, entwickelt gekonnt Charaktere, während Luis Graninger lustvoll mit Kleidern nicht einfach Leute, sondern meist Galane macht…
Brigitte Elsner-Heller, St.Galler Tagblatt, 21.6.2021
Einfach mal Pause machen und eintauchen in eine Zeit, als die Liebespfeile noch ganz selbstverständlich über Hotelpools schwirrten statt durch digitale Datingplattformen.
Johannes Bruggaier, Südkurier, 21.6.2021