02/03/24

WERKSTATT | URAUFFÜHRUNG

JTK 8+

Es bla einmal

von Till Wiebel, Auftragswerk für das Theater Konstanz

Regie Paola Aguilera Bühne & Kostüme Alexia Engl Musikalische Leitung Thorsten Drücker Dramaturgie Romana Lautner
Mit Luise Harder, Ulrich Hoppe, Sabine Martin

Dauer ca. 70 Minuten, keine Pause

Abseits unserer Welt gibt es einen ganz und gar geheimen Ort, der einer einfachen Regel folgt: Wird in einer Erzählung etwas fehlerhaft ausgesprochen oder falsch verstanden, so landet es im „Schwappseits“, dem Land der Missverständnisse.
So ergeht es auch der Protagonistin des Stücks, dem Brotkäppchen. Gerade ist es noch in menschlicher Gestalt durch den Wald gelaufen, um die kranke Großmutter zu besuchen, da wacht es plötzlich auf, umringt von abstrusen Gestalten und umgeben von betörendem Brotgeruch. Nur die rote Kappe ist vom alten Leben geblieben …

Welche ungewöhnlichen Gestalten und Welten dem Brotkäppchen noch begegnen und ob es überhaupt bei der Hauptfigur des Brotkäppchens bleibt, das wollen Autor und Regieteam nicht alleine entscheiden, sondern gemeinsam mit Kindern erarbeiten. Die Mitglieder aus dem gerade frisch gegründeten Jugendbeirat des Theaters werden als Co-Autor*innen, Kritiker*innen und Entwickler*innen den Schreibprozess begleiten und so ihre Ideen und Visionen direkt in den Spielplan einbringen.

Das Stück und die Inszenierung sind im Rahmen von ‚Nah Dran! Neue Stücke für das Kindertheater‘, ein Kooperationsprojekt des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik Deutschland und des Deutschen Literaturfonds e.V. mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert worden.

Termine und Tickets

Pressestimmen

Das Ergebnis des Auftragswerks für ab Achtjährige ist das vor Ideen überquellende Stück „Es bla einmal“, das auf der Werkstattbühne seine Uraufführung hat. (…) Luise Harder, brotmäßig gestylt und mit rotem Hut, gibt ihre Märchenfigur rotzfrech und mit viel Sinn für kuriosen Humor. nimmt im Lauf der Vorstellung immer mehr Fahrt auf, was dem Text, der Inszenierung von Paola Aguilera, vor allem aber zwei großartig aufgelegten Schauspielerinnen und einem nicht weniger inspirierten Schauspieler zu verdanken ist. (…) Über den Strebergarten trifft sie im Schick-Saal auf den verzagten Schmerzkeks, mit dem sie sich auf den Weg macht. Die für Bühne und Kostüme zuständige Alexia Engl hat Ulrich Hoppe genial einfach in ein bodenlanges gelbes Strickkleid gepackt. Hoppe spielt den schmerzempfindlichen Butterkeks im Stil von Heinz Erhardt, mit schwarzer Hornbrille und dessen berühmtem Schalk im Nacken. (…) Sabine Martin, die wie Hoppe in mehreren Rollen Freude macht, ist ein Laberkopf mit Sprachwitz. Große Klappe, viel dahinter. Das Schöne an den neu gedachten Märchenfiguren ist, dass sie so menscheln. (…) „Es bla einmal“ ist eine fetzige Nummernrevue und die Unternehmung, mit Spaß zum Nachdenken anzuregen. 

Maria Schorpp, Südkurier, 5.3.24
 

Rund ums Stück

Vier Fragen an Autor Till Wiebel
 
Romana Lautner: Dein Stück „Es bla einmal“ spielt ja an einem geheimen und sehr besonderen Ort, dem Schwappseits. Würdest Du dort gerne leben?
 
Till Wiebel: Ich denke nicht. Das Schwappseits zeichnet ja auch aus, dass dort niemand freiwillig lebt. Vielleicht ginge es mir aber auch wie der Hauptfigur: Erst geplagt von Heimweh und zur Rückkehr entschlossen, entpuppt sich das Schwappseits irgendwann als lebenswerter Ort. Doch für den Moment reicht es mir, in meiner Fantasie an diesen Ort zu reisen und mir wilde Abenteuer auszudenken.
 
Was macht die Entstehungsgeschichte des Stückes für Dich besonders?
 
Für mich war die Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendbeirat und den Probenklassen sehr besonders. Da war einfach super viel kreative Energie und Fantasie im Raum. Das hat mich sehr begeistert, auf was für Ideen wir gemeinsam gekommen sind und wo die Gedanken der Gruppe angelangt sind, wo ich alleine nie hingekommen wäre. 
 
Welche Figur ist Dir die liebste? Warum?
 
Irgendwie finde ich alle Figuren auf ihre ganz eigene Art liebenswert. Ein bisschen neben der Spur sind sie ja alle. Und gerade dieses Schicksal des verkörperten Missverständnisses, das alle teilen, macht für mich irgendwie sogar die vermeintlichen Bösewichte sympathisch. Doch besonders freue ich mich ehrlich gesagt auf die Begegnung mit der Kleine Meerjungsau, weil sie so viel Sehnsucht und Nächstenliebe in sich trägt. 
 
Bist Du schon aufgeregt?
 
Ja, sehr! So eine Reise in eine unbekannte Welt ist ja auch eine aufregende Angelegenheit. Aber es ist eine Form der Aufregung, die auch viel mit ungebremster Vorfreude zu tun hat. 

Theater Konstanz
Foto: Fiona Mentzel / FIZU STUDIO
Theater Konstanz
Foto: Fiona Mentzel / FIZU STUDIO
Theater Konstanz
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Theater Konstanz
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Theater Konstanz
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Theater Konstanz
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